Viele Jahre habe ich auf ein Stativ beim Fotografieren von Essen verzichtet, weil ich dachte, ich sei so flexibler und kreativer. Irgendwann in den Wintermonaten bin ich aber mit der Belichtung an meine Grenzen gekommen. Ich konnte nicht mehr aus der Hand fotografieren. Meine Bilder waren verwackelt oder ich musst den ISO Wert sehr hochschrauben. Das war der Zeitpunkt, an dem ich mich für ein Stativ entschied. Ich wollte nicht viel Geld ausgeben, also habe ich nach einem günstigen Stativ gesucht. Mittlerweile sind ein paar Jahre vergangen. Ich habe viele Stative getestet. Food Fotografie ohne Stativ kann ich mit mittlerweile gar nicht mehr vorstellen. Wenn du auch vor der Entscheidung stehst, dir ein Stativ zu kaufen, empfehle ich dir folgenden Artikel:
Warum du ein Stativ für deine Food Fotos benutzen solltest
Du hast dich entschieden, dass du dir Stativ für deine Food Fotografie kaufen möchtest? Du weißt aber noch nicht welches? Dann erkläre ich dir in diesem Artikel, worauf du bei einem Stativ für Food Fotografie achten solltest (und was eher unnötig ist).
Worauf du bei einem Stativ für die Food Fotografie achten solltest
Es gibt Stative in sämtlichen Preiskategorien, Größen und Ausführungen. Da fällt es schwer den Überblick zu behalten. Deshalb ein paar Tipps, auf welche Funktionen du bei beim Kauf von einem Stativ für Food Fotografie achten solltest:
Stabilität
Meistens fotografierst du dein Essen wahrscheinlich in geschlossenen Räumen. Wind und Wetter spielen also keine allzu große Rolle. Trotzdem sollte dein Stativ fest auf dem Boden stehen, um das Verwackeln der Kamera so gut wie möglich zu reduzieren. Achte deshalb auf einen Haken an deinem Stativ, an dem du ein Gewicht anbringen kannst, um dein Stativ zu beschweren. Außerdem sollte dein Stativ nicht zu leicht sein. Mit dem Gewicht von deinem Stativ erhöhst du die Stabilität. Da du dein Stativ wahrscheinlich nicht zum Wandern mitnehmen möchtest, kannst du ruhig auf ein schwereres Stativ zurückgreifen. Dadurch verringerst du die Gefahr, dass du dein Stativ umwirfst oder die Kamera zu schwer für das Stativ ist.
Verstellbare Höhe
Je nach Körpergröße, Höhe deines Setups, Objektiv und Brennweite variiert die Höhe, aus der du fotografierst. Eine Höhenverstellbarkeit ist also wichtig.
Verstellbarer Winkel / 90 Grad Mittelsäule
Die meist benutzen Winkel in der Food Fotografie sind 90 Grad (also eine Draufsicht von oben) und ein 45 Grad Winkel. Du solltest deshalb auf eine sogenannte umlenkbare Mittelsäule achten. Mit dieser kannst du deine Kamera über deinem Motiv im 90 Grad Winkel platzieren. Das können tatsächlich relativ wenige Stative. Damit schränkt sich deine Auswahl also schon mal ein ganzes Stück ein.
Wasserwage
Sowohl für den 90 als auf den 45 Grad Winkel ist es praktisch, eine Wasserwaage als Kontrolle zu haben. Damit kannst du sicherstellen, dass deine Bilder gerade sind. Achte deshalb auf eine eingebaute Wasserwaage im Stativ.
Stabiler Stand
Es gibt Stative mit unterschiedlichen Füßen. Da du meistens in Innenräumen fotografieren wirst, wird dein Stativ primär auf rutschigen oder glatten Oberflächen stehen. Dein Stativ steht vermutlich mehr auf einem Laminatboden als auf einem Feld. Deshalb solltest du dich für ein Stativ mit Gummifüßen statt Metallstiften entscheiden. Das verhindert zum einen, dass dein Stativ verrutscht und zum anderen, dass du mit den Füßen von deinem Stativ den Boden oder Tisch verkratzt.
Nutzlast:
Dein Stativ muss eine Menge Gewicht tragen. Kameragehäuse, Objektiv und alle zusätzlichen Halterungen muss dein Stativ sicher stemmen können. Bei einer umlegbaren Mittelsäule hängt zudem das ganze Gewicht außerhalb des Schwerpunkts deines Stativs. Denke auch daran, dass du dein Equipment mit der Zeit erweitern wirst. Ein neues Objektiv, eine größere Kamera… Damit du dir mit einer neuen Kamera nicht gleichzeitig ein neues Stativ kaufen musst, plane lieber etwas mehr Gewicht ein. Die Nutzlast sollte mindestens bei 7-10kg liegen.
Stativkopf:
Es gibt nicht nur unterschiedliche Stative, sondern auch unterschiedliche Stativköpfe. Also der Teil, auf den deine Kamera drauf geschraubt wird. Meist muss der Stativkopf separat zum Stativ dazu gekauft werden. Welcher für dich der Beste ist, kommt sehr auf deine persönlichen Präferenzen an. Falls du dich noch nicht mit dem Thema auseinander gesetzt hast, verlinke ich dir hier einen Artikel dazu:
Stativkopf für Foodfotografie – Welcher ist der Richtige?
Worauf du bei deinem Stativ für Food Fotografie nicht achten musst:
Da es Stative für sämtliche Nischen der Fotografie gibt, gibt es auch etliche Funktionen, die du für Food Fotografie nicht brauchst. Auf diese kannst du also gut verzichten, bzw. kannst du die Funktionen vernachlässigen. Dazu gehört:
Die Mindesthöhe
Eine Funktion aus der Landschaftsfotografie, bei der man einen Winkel in Bodennähe benötigt.
Beinwinkel
Wichtig, wenn man auf unebenem Boden fotografiert. Auch das gehört eher zur Landschaftsfotografie.
Stativempfehlung
Jetzt hast du eine Übersicht, welche Funktionen bei einem Stativ für Food Fotografie wichtig sind und welche nicht. Als nächstes solltest du dir dein Budget überlegen. Es gibt so gut wie in jeder Preiskategorie Stative für deine Bedürfnisse.
Wenn du dir nicht sicher bist, ob du dauerhaft mit einem Stativ fotografieren wirst, kannst du im günstigen Segment Ausschau halten und dich erstmal ausprobieren. Auf lange Sicht macht es allerdings Sinn, direkt etwas mehr zu investieren. Ein gutes Stativ kannst du viele Jahre benutzen, teilweise sogar dein ganzes Leben lang. Die Technik veraltet nicht so schnell wie bei Kameras und Objektiven. Sie werden zwar immer weiter verbessert, aber viel ändert sich in der Regel nicht. Welche Stative ich empfehlen kann, kannst du in diesem Beitrag nachlesen:
Für mehr Inspiration rund um das Thema Food Fotografie folge mir auf Pinterest: @shootthefood