Das Essen wird serviert und schmeckt nicht nur fantastisch, es sieht auch unglaublich gut aus. Aber was du mit deinen eigenen Augen siehst ist nicht das, was die Kamera sieht. Oft sieht das schönste Essen auf dem Foto langweilig oder weniger appetitlich aus, als du es selbst sieht. Ein gutes Foto entsteht nicht einfach so. Es braucht mehr als nur ein appetitlich aussehendes Essen. Und ich spreche nicht von der richtigen Kamera oder Objektiv, die sind tatsächlich eher nebensächlich. Vielmehr geht es um die richtige Komposition, Licht und Perspektive, die deinem Foto das gewisse Etwas verleihen und dem Betrachter das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Die 6 wichtigsten Tipps für bessere Food Fotos habe ich dir hier zusammengestellt:
1. Tipp für bessere Food Fotos:
Denk an die Komposition
Ein einziger Teller mittig auf weißem Untergrund kann schnell langweilig aussehen. Gestalte deine Fotos spannend, indem du eine Geschichte erzählst. Ein nützliches Werkzeug dafür ist die Drittelregel, auch unter goldenem Schnitt bekannt. Diese Drittelregel beschreibt ein neunteiliges Raster, das du dir über deinem Motiv vorstellen musst. Dein Hauptobjekt (z.B. Teller) Sollte sich entweder entlang der Linien oder an den Schnittpunkten des Rasters befinden. Von Natur aus werden unsere Augen auf diese Punkte gelenkt und sorgen dafür, dass wir ein Bild schön finden oder nicht. Auf den anderen Rasterpunkten kannst du andere Requisiten, die zum Gericht passen (z.B. Besteck, eine Servierte oder einzelne Zutaten) platzieren. Aber pass auf, dass du nicht zu viele Requisiten benutzt, denn das Hauptaugenmerk soll ja auf dem Teller liegen.
Für das Rezept zum Bild hier klicken: Birnenpunsch Rezept
2. Tipp für bessere Food Fotos:
Nicht zu nah ran gehen
Versuche mit ein wenig Abstand zu fotografieren und nicht zu nah an dein Objekt raunzugehen. Damit hast du später bei der Nachbearbeitung noch die Möglichkeit mit verschiedenen Bildausschnitten zu spielen. Wenn du einen Teller fotografierst, dann stell sicher, dass der ganze Teller auf dem Foto ist – du kannst ihn später noch anschneiden und kannst so nochmal ein komplett neues Bild entstehen lassen. Außerdem hat du somit die Möglichkeit aus einem einzigen Bild viele Formate zu schneiden – z.B. Quadratisch für deinen Instagram Feed, Hochformat für Pinterest und Querformat für deinen Blogbeitrag.
3. Tipp für bessere Food Fotos:
Die Tageszeit ist entscheidend
Licht ist der wichtigste Faktor für ein gelungenes Foto. Lebensmittel sehen am besten bei Tageslicht aus. Ein schattiges Plätzchen an einem sonnigen Tag ist perfekt, um bei natürlichem Licht zu fotografieren. Direkte Sonne dagegen eignet sich nur bedingt, da dadurch harte Schatten entstehen, die bei Lebensmittelfotografie oft wenig hilfreich sind.
Zu dunkel sollte es aber auch nicht sein, denn Blitzlicht ist mindestens genauso schlimm wie harte Schatten. Der Blitz erzeugt störende Reflektionen und unnatürliche Schatten.
Am besten eignet sich ein bedeckter Himmel, so entsteht ein schöner natürlicher Look, der die Farben deines Essens perfekt in Szene setzt.
Für das Rezept zum Bild hier klicken: Vegetarische Burger
4. Tipp für bessere Food Fotos:
Alles eine Frage der Perspektive
Die richtige Perspektive macht den Unterschied. Für manche Gerichte eignet sich die Vogelperspektive besser, für andere die Seitenansicht.
Für Burger, Sandwiches und Pfannkuchen eignet sich am besten die Seitenansicht, weil man so am besten die ganzen Zutaten sehen kann, die dafür sorgen, dass wir Appetit bekommen. Suppen, Eintöpfe, Kuchen und Vesperplatten fotografiert man dagegen am besten von oben – eine Vesperplatte von der Seite würde z.B. nur ein Stück Käse zeigen und nicht die ganzen anderen Leckereien.
Wenn du dir nicht sicher bist, welche Perspektive für dein Foto die richtige ist, probiere verschiedenste Perspektiven aus und bewerte im Nachhinein, welche dein Essen am besten in Szene setzt. Du wirst mit der Zeit ein Gefühl dafür bekommen, welche Perspektive für welches Setting die richtige ist. Manche Gerichte lassen sich auch gut aus mehreren Perspektiven fotografieren und Detailaufnahmen bringen oft Spannung in die Geschichte, die du erzählst.
5. Tipp für bessere Food Fotos:
Requisiten sind dein Freund
Requisiten können die Geschichte deiner Fotos komplett verändern. Ein alter Holztisch und Vintage-Besteck erinnern an Omas Küche, während eine Decke im Gras für Picknickatmosphäre sorgt. Jedes Gericht verlangt seine eigenen Requisiten – diese können aus Besteck, Geschirrtüchern, Holzbrettern oder verschiedenen Schüssel bestehen, aber auch frische Zutaten oder Blumen kannst du für den gewünschten Look verwenden. Achte dabei stets darauf, dein Foto nicht zu überladen, sonst weiß der Betrachter am Ende nicht, wohin er schauen soll und ist überfordert. Wenn dein Eintopf aus sehr vielen verschiedenen Zutaten besteht, sollte der Rest deines Settings etwas ruhiger sein. Vermeide außerdem Geschirr und Besteck, dass zu sehr glänzt. Dadurch entstehen schnell unschöne Reflektionen, die den Blick von dem eigentlichen Motiv ablenken. Setze daher lieber auf matte Requisiten – sie unterstützen dein Bild und zerstören es nicht.
Eines meiner liebsten Bestecksets (natürlich mit mattem Finish) findest du hier: 4-teiliges Besteckset *
6. Tipp für bessere Food Fotos:
Mach dein Essen lebendig
Damit ist nicht gemeint, zu warten, bis dein Essen Beine bekommt, sondern dass du (oder eine andere Person) mit deinem Essen interagieren. Du kannst z.B. zeigen, wie du dein Essen schneidest, die Spaghetti mit der Gabel aufrollst oder die Schüssel mit dem Kuchenteig trägst. Damit machst du die Geschichte, die du erzählst, realer und du gibst deinen Fotos Charakter. Man bekommt das Gefühl dabei zu sein und ein authentisches Gericht präsentiert zu bekommen und nicht irgendein Fake-Produkt, bei dem nur die Hälfte wirklich essbar ist.
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